Umgang mit MS
Die MS Betroffenen wurden im Interview gefragt, was ihnen den Umgang mit der Erkrankung am meisten erschwert hat und was in ihrem Leben beim Umgang mit der MS am hilfreichsten war.
Hier bekommen Sie einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen der MS Betroffenen. Die hier verwendeten Namen sind erfundene Decknamen. Die kritische Begutachtung und Auswahl der Erfahrungsberichte erfolgten mit dem Ziel, ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen abzubilden. Diese sind sehr subjektiv. Damit sind alle Angaben der Interviewten ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität.
Was hat am meisten belastet?
MS Diagnose seit 2002
Volker Göring fiel es schwer, seine Grenzen einzuschätzen und Geduld für sich selbst aufzubringen.
„Geduld aufzubringen. Und zwar im Endeffekt mit sich selbst. Sich selbst zu dulden, zu gedulden, es waren zu der Zeit vor der MS, da war ich wirklich so Multitasking, Multifunktion, viele Sachen, mehrere Betriebe auf einmal gemacht, ich habe in vielen Bereichen wirklich gesprungen von A bis Z und das mehrmals am Tag und es hat mir nichts ausgemacht und dann fährt man erstmal auf Null runter und dann muss man die Gradzahl langsam wieder hochdrehen, wo man sagt: So, bis dahin darf ich. Seine eigenen Grenzen dann wirklich einschätzen zu können und so weiter, das war für mich mühsam eigentlich.“
Was hat am meisten geholfen?
MS Diagnose seit 2007
Ihre Krankheit und die einhergehenden Konsequenzen zu akzeptieren, hat Frau Krause am meisten im Umgang mit MS geholfen.
„Ich glaube einfach vom Kopf her für mich selbst dann das zu akzeptieren, dass man eine Krankheit hat, dass man da jetzt wirklich… oder dass ich damit leben sollte, mich aber nicht unterkriegen lasse. Und ja, das war eigentlich so das größte Problem. Weil die anderen Sachen ist halt beruflich oder Freunde, ja, das läuft da so weiter, aber wirklich das selbst zu akzeptieren und zu sagen: Das ist jetzt so, du kannst manche Sachen nicht mehr machen, du kannst nicht mehr voll arbeiten, was ich sehr gerne gemacht habe. Dieser Prozess, das wirklich durchzugehen und zu sagen, es ist jetzt so, das hat wirklich ein Jahr gedauert, hatte da auch wirklich Gespräche gehabt, man soll auf jeden Fall zum Psychologen gehen, also wirklich würde ich immer empfehlen, da einfach zu sagen, was der Stand ist, also das hat mich weitergebracht.“